Das Länderübergreifende Qualifizierungsnetzwerk beschäftigt sich mit der Unterstützung regionaler Unternehmer bei der Ausbildung junger und zugewanderter Menschen. Da die Ausarbeitungen und Bedarfserfassungen zu diesem Thema sehr umfangreich geworden sind, ist ein Ausbau der personellen Kapazitäten erforderlich. Aus diesem Grund hat die Wirtschaftsinitiative im Kreis Höxter e.V. im Projekt „länderübergreifendes Qualifizierungsnetzwerk Höxter-Holzminden“ erfolgreich einen Antrag im Modellvorhaben Land(auf)Schwung gestellt, um die Stelle eines/einer Qualifizierungskoordinators/in schaffen zu können. Wir freuen uns sehr über eine Projektlaufzeit von 18 Monaten durch das Modellvorhaben Land(auf)Schwung unterstützt zu werden.


Warum dieses Projekt?

Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, weil vor allem kleine und mittelständische Unternehmen der Region wegen dem Fachkräftemangel oft lernschwache Jugendliche einstellen müssen, die z. B. Defizite im allgemeinbildenen Bereich, bei sozialen Kompetenzen o. ä. haben. Auch die Integration von geflüchteten ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Des weiteren wandern Schüler mit guten Abschlussnoten oder einem Abitur häufiger ab und gehen so dem regionalem Arbeitsmarkt verloren. Aus Sicht der Unternehmen ist die Qualifizierung der restlichen Bewerber nicht ausreichend. Daher haben sich, nach dem Innovationsnetzwerk, folgende Probleme herauskristallisiert, die Unternehmen nicht selber lösen können: 1. Bewerber haben Defizite im Bereich Allgemeinbildung oder sind lernschwach, 2. Einige Unternehmen können Auszubildende im fachpraktischen Bereich nicht ausreichend ausbilden, da sie die Maschinen z. B. für Aufträge brauchen. Dadurch können Auszubildende beispielsweise die Grundfertigung im Unternehmen nur unzureichend üben. 3. Die unterstützenden Maßnahmen sind nicht ausreichend betriebsnah, 4. Es gibt kein ortsnahes Angebot und 5. Die sprachlichen Defizite Zugewanderter.

Was sind die Ziele?

Die Ziele dieses Netzwerkes sind zum einen der Aufbau eines länder- und branchenübergreifenden Qualifizierungsnetzwerk für Jugendliche und Geflüchtete an den berufsbildenden Schulen in Holzminden und Höxter. Dieser Aufbau soll durch die Einstellung eines Qualifizierungskoordinators gewährleistet werden. Durch die Kooperation mit den berufsbildenden Schulen sollen diese gestärkt und für die Wirtschaft als unabdingbarer Standortfaktor erhalten bleiben.

Wie soll das erreicht werden?

Das Qualifizierungsnetzwerk soll durch eine/n Qualifizierungskoordinator/in den Berufseinstieg, mit Hilfe von bedarfsorientierten, lokalen und ausbildungsergänzenden Angeboten, erleichtern.

Welche Rolle hat der/die Qualifizierungskoordinator/in?

Die Aufgaben des/der Qualifizierungskoordinator/in sind 1. Das bündeln der Bedarfe der Wirtschaft bzw. der Jugendlichen und Auszubildenden und er/sie ist die zentrale Schnittstelle zwischen den Bildungsträgern und der Wirtschaft. 2. Er/sie stellt wirtschaftsnachgefragte flexible Kurse im allgemeinbildenden, fachtheoretischen, fachpraktischen Bereich und branchenspezifische Sprachkurse für Geflüchtete, vor Ort, zusammen. Diese Maßnahmen werden von vorhandenen, regionalen Bildungsträgern und berufsbildenden Schulen kostenpflichtig angeboten. 3. Die Schaffung von Transparenz über wirtschaftsnachgefragte, ausbildungsrelevante Unterstützungsangebote (Wegweiser Funktion z.B. für Maßnahmen der Arbeitsagenturen, Integrationsmoderatoren und anderen Unterstützungsangeboten z.B. der Kammern).

Wer ist die Zielgruppe?

Die Zielgruppe betrifft:

  • Lernschwache Auszubildende
  • Auszubildende mit Defiziten im allgemeinbildenden/fachpraktischen/fachtheoretischen Bereich
  • Geflüchtete, die zur Erreichung der vollen Ausbildungstiefe und –breite branchenspezifische Sprachkurse benötigen
  • Ausbildende (insbesondere kleine und mittelständische) Unternehmen des Kreises Höxter und des Landkreises Holzminden